Mit dem Neubau eines fünfzügigen, bilingualen Gymnasiums und einer Dreifeldsporthalle wird der Auftakt zur Entwicklung eines neuen urbanen Quartiers in Schönefeld-Nord gesetzt. Der Landkreis Dahme-Spreewald errichtet hier bis zum Schuljahr 2026/27 einen Neubau für bis zu 925 SchülerInnen. Das etwa 150 Hektar große Areal zwischen der Hans-Grade-Allee und der Berliner Stadtgrenze zählt zu den bedeutendsten Entwicklungsgebieten der Hauptstadtregion. In den kommenden Jahren soll hier Wohnraum für bis zu 10.000 Menschen entstehen. Das Gymnasium markiert als erstes Gebäude den Beginn dieser Transformation.

Auf einem ca. 20.000 m² großen Grundstück entsteht ein architektonisch wie funktional durchdachtes Ensemble, das aus einem dreigeschossigen Schulgebäude im westlichen Bereich und einer östlich gelegenen, zweigeschossigen Dreifeldsporthalle besteht. Beide Baukörper sind über einen Steg miteinander verbunden. Die Sporthalle, von außen lediglich eingeschossig wahrnehmbar, fügt sich maßvoll in das Gelände ein und bildet durch ihre Höhenentwicklung eine vermittelnde Struktur zwischen dem Schulbau und den östlich anschließenden Außensportflächen.

Der Entwurf des Schulgebäudes orientiert sich an den pädagogischen Anforderungen einer zeitgemäßen, inklusiven Bildungslandschaft. Herzstück ist eine zentrale Halle, über die vier Gebäudeflügel erschlossen werden, in denen unter anderem Lerncluster für die Sekundarstufen I und II untergebracht sind. Die räumliche Komposition der Baukörper schafft hochwertige Außenbereiche mit klarer Zonierung für Aufenthalt, Erholung und Pausen. Die Sporthalle ist so konzipiert, dass sie unabhängig vom Schulbetrieb durch externe Nutzer bespielt werden kann.

Das pädagogische Konzept des Gymnasiums basiert auf Bilingualität, Inklusion und individueller Förderung. Die Raumstruktur ermöglicht differenzierte Unterrichtsformen, Rückzugsmöglichkeiten sowie Beratungs-, Betreuungs- und Therapieangebote. In allen Lernclustern sind Teamarbeitsplätze für pädagogisches und sozialpädagogisches Personal integriert. Die bauliche Umsetzung von Barrierefreiheit versteht sich dabei im umfassenden Sinn – als Angebot für alle, nicht nur für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.

Flexibilität und Zukunftsfähigkeit waren zentrale Leitmotive der Planung. Die Gebäudestruktur erlaubt Anpassungen an sich wandelnde Nutzungsanforderungen. Möglich wird dies durch ein klares statisches System mit wenigen tragenden Elementen: Lastabtragende Außen- und Flurwände, Gebäudekerne sowie durchlaufende Stahlbetonstützen. Nichttragende Innenwände in Trockenbauweise ermöglichen eine variable Raumaufteilung.

Auch in ökologischer Hinsicht setzt das Projekt Maßstäbe. Die Flachdächer von Schule und Sporthalle sind als extensiv begrünte Retentionsdächer ausgebildet, die das Mikroklima verbessern, Regenwasser verzögert abführen und durch Verdunstung in den natürlichen Wasserkreislauf zurückführen. Eine speziell auf den Artenschutz abgestimmte Bepflanzung, insbesondere für Bienen, ergänzt das Dachkonzept. Photovoltaikanlagen auf beiden Dächern tragen zur Energieversorgung bei und unterstützen die Einhaltung des Effizienzhaus-40-Standards. Das Projekt erfüllt die Anforderungen für das Zertifikat in Silber im „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen“ (BNB) sowie für das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) für Nichtwohngebäude.

Blumers Architekten
Generalplanung und Baumanagement GmbH

Leibnizstraße 80
D - 10625 Berlin