Nachverdichtung DRK Generalsekretariat

Mit dem Ziel, auf den gestiegenen Bedarf an modernen und barrierefreien Büroflächen zu reagieren, wurde der Standort des Generalsekretariats des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin-Lichterfelde im Jahr 2023 um ein weiteres Verwaltungsgebäude ergänzt. Die Nachverdichtung erfolgte im baulich und historisch gewachsenen Ensemble rund um das ehemalige Rittberg-Krankenhaus, das 1903/1904 errichtet und 1995 im Zuge der Krankenhausreform geschlossen worden war. Nach einem mehrjährigen Leerstand und provisorischer Nutzung als Filmkulisse wurde das Gebäudeensemble im Jahr 2001 zum Hauptsitz des DRK-Generalsekretariats umgewidmet.

Die denkmalgeschützte Bestandsstruktur wurde bereits zwischen 1999 und 2001 durch zwei Erweiterungsflügel ergänzt. Im Jahr 2012 folgten das Schwesternhaus sowie ein separates Konferenzzentrum, das auf Grundlage eines vorangegangenen Wettbewerbs realisiert wurde.

Im Jahr 2020 fiel die Entscheidung, die bestehende Anlage durch einen weiteren Verwaltungsbau zu verdichten und gleichzeitig den Gastronomiebereich des Konferenzzentrums zu erweitern. Der Entwurf von Blumers Architekten sah eine Verbindung zwischen dem Erweiterungsbau von 2012 und dem freistehenden Schwesternhaus vor. Da sich eine barrierefreie Anbindung aufgrund unter-schiedlicher Geschosshöhen als nicht umsetzbar erwies, wurde das Schwesternhaus zurückgebaut. An dessen Stelle entstand ein neuer, in der Höhenentwicklung angepasster viergeschossiger Baukörper. Ergänzt wurde dieser durch einen eingeschossigen, mäanderförmigen Verbindungsbau, der das bestehende Konferenzzentrum anbindet und gleichzeitig Raum für den erweiterten Gastronomiebereich schafft.

Durch die Baumaßnahmen entstanden 206 zusätzliche Arbeitsplätze, verteilt auf Open-Space-Bereiche und klassische Zellenbüros. Auf jeder Etage stehen ausreichend Besprechungsräume, Teeküchen und Sanitärbereiche zur Verfügung. Das Erdgeschoss wurde um flexibel nutzbare Be-sprechungsräume ergänzt, die über großflächige Verglasungen Einblicke in den nun erweiterten Gastraum der Kantine gewähren. Insgesamt wurden 74 zusätzliche Sitzplätze geschaffen, womit die Gesamtkapazität nun 134 Plätze umfasst. Die neu angelegte Terrasse sowie eine Dachterrasse am Konferenzsaal erweitern das gastronomische Angebot ins Freie.

Im Zuge der Baumaßnahmen wurden auch die Außenanlagen neu gestaltet. Der Haupteingang an der Carstennstraße wurde durch Glasstelen mit den sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes her-vorgehoben. Der Empfangsbereich im Inneren des denkmalgeschützten Hauptgebäudes erhielt einen neuen Empfangstresen, während Wasserspiele und Sitzbereiche die Aufenthaltsqualität der Freianlagen spürbar erhöhen.

Die Nachverdichtung des DRK-Generalsekretariats zeigt beispielhaft, wie bestehende historische Strukturen sensibel weiterentwickelt und zugleich auf moderne Anforderungen an Funktionalität, Barrierefreiheit und Arbeitsqualität reagiert werden kann.